Schulterklappe
Leutnant Hessen - Infanterie Leibregiment Großherzogin (3. Großhzg. Hessen) Nr. 117 Mainz XVIII. Armeekorps
4. Feldgrau, Unterfutter blau, Namenszug Feldgrau, 4cm breit zum einnähen
Musketen-Bataillon: Dieser altertümliche Name gibt leicht zu falschen Vorstellungen Veranlassung. Es waren Formationen, die mit dem dänischen Madsen-Gewehr, einem leichten Maschinengewehr, ausgerüstet waren. Der Name "Muskete" war vom Kriegsministerium absichtlich aus Täuschungsgründen gewählt worden. Im August 1915 ordnete letzteres die Aufstellung von zwei Musketen-Bataillonen an, die im März 1916 für kurze Zeit in IV. und V. Bataillon Infanterie-Regiment 117 umbezeichnet wurden, doch erhielten sie bald ihre alten Namen zurück. Die Bataillone trugen die Uniform des Infanterie-Regiments 117.
Leutnant Hessen - Infanterie Leibregiment Großherzogin (3. Großhzg. Hessen) Nr. 117 Mainz XVIII. Armeekorps
4. Feldgrau, Unterfutter blau, Namenszug Feldgrau, 4cm breit zum einnähen
Stiftungstag
10.6.1697
Garnison und Unterstellung 1914
- Garnison: Mainz
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:
- Armeekorps: XVIII. Armee-Korps / Frankfurt a. M.
- Division: Großherzoglich Hessische (25.) Division / Darmstadt
- Brigade: 50. Infanterie-Brigade (2.Großherzoglich Hessische) / Mainz
Kriegsgliederung am 17.08.1914 [1]
- 50. Infanterie-Brigade (2.Großherzoglich Hessische) / 25. Infanterie-Division (großherzgl. hessische) / XVIII. Armeekorps / 4. Armee
Formationsgeschichte
- Am 10.06.1697 errichtet Landgraf Ernst Ludwig aus drei Kreis-Kompanien, drei Komp. des Regiments Schrautenbach (jetzige Inf.-Rgt. Nr.115, zwei Garnisons-Komp. das "Hochfürstlich Hessen-Darmstädtische zum Oberrheinischen Kreise gestellte Regiment" (Kreis-Regt.). Die Kreis-Kompanien waren 1677 aufgestellt.
Die Stärke des Regts. wechselte vielfach je nach der politischen Lage; 1747 beträgt sie eine Grenadier- und acht Musketier-Komp., 1769: ein Gren.- und vier Musk.-Komp.
- 15.09.1790: Abgabe zur Errichtung eines leichten Btls. und Verminderung auf vier Komp. (siehe Inf.-Rgt. Nr.116).
- 26.12.1790: das Regt. wird mit altem Regt. Landgraf zu dem neuen Regt. Landgraf verschmolzen, dessen II. Btl. es wird.
Die Stamm-Komp. des alten Regts. Landgraf war am 8.7.1777 errichtet, bis 1782 Vermehrung auf vier Kompanien. 26.5.1784: Vermehrung um eine Komp., die 1787 zur Grenadier-Leibkomp. erhoben wurde. 1790: Abgabe dieser letzteren zur bildung desI. Leib-gren.-Blts. (siehe auch Inf.-Rgt. Nr.118). 26.12.1790: Verschmelzung mit dem Kreis-Regt. zu dem Regt. Landgraf, dessen I. Btl. es wird. Der Standort das alten Regts. Landgraf war Pirmasens.
- 1793: Vermehrung des II. Btls. (das I. Btl. kämpfte in den Niederlanden) um eine Komp., die 16.6.1795 an das Regt. Erbprinz abgegeben wird (siehe auch Inf.-Rgt. Nr.118).
- 01.06.1803: Neuordnung, das Regt. Landgraf und das ii. Leib-Gren. btl., dieses als Füsilier-Btl., bilden die Brigade Landgraf (drei Btl. zu je vier Komp.).
01.06.1741 errichtete Erbprinz Ludwig (später Ludwig IX.) in Pirmasens den Stamm des Leib-Gren. Garde-Regts., das 24.1.1769 zwei Btl. zu je fünf Komp. stark war. 1790 beim Regierungsantritt Ludwigs X. Verminderung auf eine Btl. zu vier Komp., Benennung Hanau-Lichtenbergisches, dann II. Leib-Gren. Btl.
- 12.07.1806: Hessen tritt dem Rheinbund bei.
- 13.08.1806: Landgraf Ludwig X. nimmt den Titel Grossherzog an.
- 18.08.1806: Namensänderung: die Brigade Landgraf wird Leib-Brig., das Regt. Landgraf Leib-Regt., das Füsilier-Btl. wird Leib-Füs.-Btl..
- 22.02.1812: Abgabe des I. Leib.-Füs.-Btl.. Es bildet mit dem Garde-Füs.-Btl. des Leib-Garde-Regts. (jetzt Inf.-Rgt. Nr.115) das provisorische leichte Regt. (siehe Inf.-Rgt. Nr.116).
- 1812: im Feldzug gegen Russland geht das Regt. völlig verloren (nur acht Offiziere, sechs Mann und die Fahne gerettet).
- 1813: Wiederauffüllung des Regts. auf zwei Btl. zu je vier Komp.
- 01.07.1820: Neuordnung, Zugang von zwei Komp. des aufgelösten Regt. Prinz Emil. Die Btl. hattenjetzt fünf Komp., darunter eine Schützenkomp.
1861: Abgabe der bei der Komp. vorhandenen Scharfschützen zur Bildung des provisorischen Scharfschützenkorps (jetzige III. Btl./ 115).
- 07.04.1867: Militärkonvention mit Preussen.
- 01.07.1867: die Schützenkomp. scheiden aus den Btl., die nun vier Komp. stark werden, aus zur Verstärkung der anderen Komp. und zur Bildung des II. Jäger-Btls. (siehe auch Inf.-Rgt. Nr.118).
- 13.06.1871: Neue Militärkonvention mit Preussen.
- 01.01.1872: Errichtung eines Füsilier-Btls. aus der Pionier-Komp. und Abgabe sämtlicher hessischen vier Inf.-Regter. (die Pionier-Kompanie war 1821 errichtet worden).
- 01.04.1881: Abgabe der 12. Komp. an Inf.-Rgt. Nr.116.
- 01.04.1887: Abgabe der 4. Komp. an Inf.-Rgt. Nr.138.
- 02.10.1893: Errichtung eines IV. (Halb-) Bataillon.
- 01.04.1897: Abgabe des IV. Bataillons an Inf.-Rgt. Nr.168.
- 02.08.1914 [1] : Das Regiment wurde gemäß Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien, sowie zwei Rekruten-Depots auf.
- 23.08.1916 [2]: Die 12. Kompanie wurde 4. Kompanie des Infanterie-Regiments B (Nr. 390).
- 15.09.1918 [3] [2]: Das Regiment erhält eine eigene Minenwerfer-Kompanie, gebildet aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie Nr. 25.
Ersatz-Truppenteile zum 1. Weltkrieg
- 1. Ersatz-Bataillon Inf.-Rgt. Nr.117 aufgestellt in Mainz
- 2. Ersatz-Bataillon Inf.-Rgt. Nr.117 aufgestellt in Truppen-Übungs-Platz Darmstadt, wurde am 15.10.1917 aufgelöst.
Musketen-Bataillon: Dieser altertümliche Name gibt leicht zu falschen Vorstellungen Veranlassung. Es waren Formationen, die mit dem dänischen Madsen-Gewehr, einem leichten Maschinengewehr, ausgerüstet waren. Der Name "Muskete" war vom Kriegsministerium absichtlich aus Täuschungsgründen gewählt worden. Im August 1915 ordnete letzteres die Aufstellung von zwei Musketen-Bataillonen an, die im März 1916 für kurze Zeit in IV. und V. Bataillon Infanterie-Regiment 117 umbezeichnet wurden, doch erhielten sie bald ihre alten Namen zurück. Die Bataillone trugen die Uniform des Infanterie-Regiments 117.
Ein Ersatz der verbrauchten oder defekten Waffen war nicht möglich, die Bataillone wurden daher 1917 mit Lewis-Maschninengewehren bewaffnet und 1918 unter Beibehaltung ihrer ursprünglichen Bezeichnung in Maschinengewehr-Scharffschützen-Abteilungen umgeformt .
Standorte
- 1697: Giessen
- 1790: Giessen, Darmstadt.
- 1808: Giessen
- 1821: Worms
- 1860: Darmstadt
- 1871/72: Worms, Offenbach
- 1872: Mainz
Namensgebung
- 10.6.1697: Kreis-Regiment
- 14.7.1738: Prinz Georg Wilhelms-Regiment
- 26.12.1790: Regiment Landgraf
- 18.8.1806: Leib-Regiment
- 11.4.1830: 3. Infaterie-Regiment (Leib-Regt.)
- 25.10.1871: 3. Grossherzog Hessisches Inf.- Regt. (Leib-Rgt.) Nr. 117
- 15.2.1902: Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117
Uniformen
- Bunter-Rock: blaue brandenburger Ärmelaufschläge, blaue Schulterstücke mit rotem Monogramm (bekröntes "A"), gelbes hessisches Emblem (ab 1897) mit Bandeau "1697" & "1897".
- Die 9. Kompanie trug am Emblem mit Bandeau noch zusätzlich einen silbernen Anker mit gekreuzten Hacken (Pionier-Abzeichen).
- ab 4.9.1897: Namenszug bekröntes "VM" für Viktoria Melitta (Gemahlin von Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen) auf den Achselstücken.
- ab 15.2.1902: Namenszug bekröntes "A" für Alice (Mutter von Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen) auf den Achselstücken.
Feldzüge, Gefechte usw
- davor, siehe auch beim Inf.-Regt. Nr.115
- 1914/18: siehe Kriegschronik der Großherzoglich Hessische (25.) Division
Regimentschefs, -kommandeure
- Regimentschef (Inhaber):
- 1697-1709: Prinz Carl Wilhelm
- 1709-1716: Prinz Franz Ernst
- 1716-1736: Graf Philipp Carl von Erbach
- 1738-1782: Prinz Georg Wilhelm
- 1781-1790: Landgraf Ludwig IX. (als Inhaber des alten Regts. Landgraf)
- 1830-1848: Grossherzog Ludwig II.
- 1853-1877: Grossherzog Ludwig III.
- 1897-1902: Grossherzogin Victoria Melitta
- ab, von - bis Regimentskommandeur: Name
Literatur
- Ernst Caspary: "Geschichte des dritten Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiments (Leib-Regiments) Nr.117", Darmstadt 1877, F. Lange, 136 Seiten.
- August Keim: "Geschichte des Infanterie-Regiments (3. Großherzogl. Hessisches) Nr.117 und seiner Stämme 1677-1902", Berlin 1903, A. Bath, 408 Seiten. Online.
- Kurt Offenbächer: "Die Geschichte des Infanterie-Leibregiments Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117". Oldenburg 1931, 308 Seiten (Band 340 des preuß. Anteils der Erinnerungsblätter).
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